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Warum Unternehmen es sich dreimal überlegen sollten, ihr Profil auf "Trustpilot" zu beanspruchen

10. Dezember 2024

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In der digitalen Welt von heute sind Plattformen wie Trustpilot ein mächtiges Werkzeug, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und die Online-Reputation eines Unternehmens zu steuern. Doch bevor man als Unternehmer auf den "Beanspruchen"-Button klickt und sein Profil offiziell übernimmt, sollten einige rechtliche und strategische Überlegungen nicht außer Acht gelassen werden. Besonders für Unternehmen, die hauptsächlich in Deutschland tätig sind und Kunden im Inland haben, gibt es einen entscheidenden Punkt: die Nutzungsbedingungen von Trustpilot und der damit verbundene Gerichtsstand in Großbritannien.

1. Der Gerichtsstand in Großbritannien und seine Konsequenzen

Ein oft übersehener Aspekt beim Beanspruchen eines Unternehmensprofils auf Trustpilot ist die Tatsache, dass mit der Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen automatisch auch der Gerichtsstand auf Großbritannien verlegt wird. Das bedeutet, dass alle rechtlichen Auseinandersetzungen, die sich aus der Nutzung der Plattform ergeben (einschließlich der Anfechtung negativer Bewertungen), vor britischen Gerichten ausgetragen werden müssen.

Für deutsche Unternehmen, die mit deutschen Kunden agieren, kann dies problematisch sein. Sollten negative Bewertungen vorliegen, die rechtlich problematisch sind oder die das Unternehmen als ungerechtfertigt empfindet, wird es erheblich schwieriger, juristisch gegen diese vorzugehen, wenn der Gerichtsstand in einem anderen Land liegt. Die Praxis, Klage in Großbritannien einzureichen, könnte für ein Unternehmen mit Sitz in Deutschland teuer und kompliziert werden, zumal dies eine gründliche Auseinandersetzung mit den dort geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen bedeutet.

2. Der Vorteil des "Nicht-Beanspruchens" und der deutsche Gerichtsstand

Entscheidet sich ein Unternehmen hingegen, das Profil auf Trustpilot nicht offiziell zu beanspruchen, bleibt der Gerichtsstand in der Regel in Deutschland – zumindest, solange keine explizite Vereinbarung über einen anderen Gerichtsstand getroffen wird. Das bedeutet, dass bei rechtlichen Streitigkeiten im Zusammenhang mit Bewertungen deutsche Gerichte zuständig sind und die in Deutschland etablierten rechtlichen Standards angewendet werden.

Ein entscheidender Vorteil hierbei ist, dass Unternehmen in Deutschland auf bewährte Prinzipien der Rechtsprechung zurückgreifen können. Insbesondere das "Notice-and-Takedown"-Verfahren (also die Möglichkeit, rechtswidrige Inhalte wie falsche oder verleumderische Bewertungen schnell entfernen zu lassen), das sich in der deutschen Rechtsprechung etabliert hat, ist eine wertvolle Unterstützung. In Deutschland sind Verfahren zur Entfernung problematischer Bewertungen klar geregelt, und die gerichtliche Durchsetzung ist aufgrund des bestehenden nationalen Rahmens deutlich einfacher.

3. Fazit: Vorsicht bei der Beantragung eines Trustpilot-Profils

Unternehmen sollten sich bewusst machen, dass die Entscheidung, ein Trustpilot-Profil offiziell zu beanspruchen, mehr ist als nur ein formaler Schritt, um die eigenen Bewertungen zu verwalten. Mit dieser Entscheidung gehen rechtliche Implikationen einher, die nicht unterschätzt werden dürfen. Besonders für deutsche Unternehmen mit deutschen Kunden kann der Gerichtsstand in Großbritannien zu einer ungewollten Komplikation werden.

Am Ende gilt: Wägen Sie genau ab, welche langfristigen rechtlichen Folgen die Beantragung eines Profils auf Trustpilot haben könnte, und entscheiden Sie sich bewusst, ob der Nutzen wirklich die potenziellen Herausforderungen überwiegt.

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